Cyber-Risiken haben in den letzten zwei Jahren zunehmende Aufmerksamkeit von europäischen und globalen Regulierungsbehörden erhalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat das Cyber-Risiko als eine zentrale Bedrohung für die Finanzstabilität identifiziert.

Im Diskussionspapier der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) wird angeführt, dass sich Schätzungen zufolge die Zahl der Cyberangriffe in den letzten zehn Jahren verdreifacht haben. Die Finanzdienstleistungsbranche ist aufgrund der zunehmenden Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle die am stärksten betroffene Branche. Die Covid-19-Krise hat die Bedeutung von Cyberrisiken für Finanzinstitute aufgrund der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen und Telearbeit deutlich gemacht.

Das aktuelle Papier ist bereits das dritte einer Reihe von Diskussionspapieren zur Methodik von Versicherungsstresstests. Das Hauptaugenmerk im aktuellen Papier liegt auf Ansätzen zur potenzieller zukünftiger Stresstests für Versicherungen mit Schwerpunkt auf Cyber-Risiken. Ziel der EIOPA ist es, den Grundstein für eine Bewertung der finanziellen Widerstandsfähigkeit von Versicherern bei schwerwiegenden, aber plausiblen Szenarien von Cybervorfällen zu legen.

Das Diskussionspapier kann bis Dienstag, den 28. Februar 2023 kommentiert werden.